Am 8. Januar 2016 ist in Köln der Bildhauer Elmar Hillebrand im Alter von 90 Jahren gestorben. Er war eines der wichtigsten Mitglieder der sogenannten Kölner Schule. Für die Bornheimer Josefskirche hat Hillebrand 1964 drei Werke ausgeführt - den Zelebrationsaltar, das Taufbecken und die Kanzel.
Elmar Hillebrand war am 12.10.1925 in Köln geboren und studierte nach seinem Abitur am Apostelgymnasium (1943) und direkt anschließendem Wehr- und Kriegsdienst mit Kriegsgefangenschaft ab 1946 bis 1950 an der Kunstakademie Düsseldorf unter anderem mit Joseph Beuys als Meisterschüler bei Ewald Mataré. Nach einem Studium an der Académie de la Grande Chaumière in Paris bei Ossip Zadkine sowie Auslandsaufenthalten und Reisen (Algerien) stellte er 1952 erstmals eigene Arbeiten aus.
Nach einer Tätigkeit an der Dombauhütte in Köln wurde er 1964 als außerordentlicher Professor für Plastik an die Fakultät für Architektur der Technischen Hochschule Aachen berufen (ab 1967 ordentlicher Professor, seit 1988 emeritiert).

Anfags noch mit dem Rücken zur Gemeinde
Elmar Hillebrand schuf einen Blockaltar aus rosa-rotem Verona Marmor mit einer weißen überstehenden Mensa. 90 fein gehauene Kasetten beleben den Altar, der 1964 freistehend im Chor der Kirche noch auf einem zweistufigen, ebenfalls aus rötlichen Marmor geschaffenen, Podest aufgestellt wurde. Damit war man schon vorbereitet auf die vom 2. Vatikanischen Konzil zu erwartende Liturgiereform. Allerdings zierte der Tabernakel noch einige Zeit den neuen Altar und die heilige Messe wurde vom Priester auch noch mit dem Rücken zur Gemeinde gefeiert.
Schrittweise wurde in den folgenden 25 Jahren die heutige Anordnung im Chor der Kirche erreicht. Zuerst wurde für den Tabernakel links des Altares ein Sakramentshaus errichtet, Im Februar 1971 erfolgte dann die Umsetzung des Zelebrationsaltares; die sogenannte Altarinsel entfiel, gleichzeitig wurde der Altar um 2,50 m vorverlegt. Bei der Innensanierung der Josefskirche 1991 wurde das Sakramentshaus mit dem Allerheiligsten in einer Seitenkapelle der Alten Josefskirche aufgestellt und der ehemale Hochaltar wurde rekonstruiert.

Kanzel und Taufstein wurden 1964 nach den Entwürfen von Professor Hillebrand von Engelbert Müller-Höhler in Villmar ausgeführt. Bereits 1992 wurde die Kanzel, die ihre Aufstellung rechts des Chorbogens hatte wieder abgebaut. Der Taufstein hatte seinen Platz im Chor der Alten Josefskirche, die als Tauf- und Beichtkirche diente und wurde 1992 am Beginn des Mittelganges im Schiff vor der Orgelempore aufgestellt. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Taufstein auch um die beiden Weihwasserbecken ergänzt.
Sollte ihnen einmal die Frage gestellt werden, was die Josefskirche und der Kölner Dom gemeinsam haben, so wäre die richtige Antwort: "Beide Zelebrationsaltäre wurden von dem Bildhauer Elmar Hillebrand geschaffen."