Firmung auf Abstand


Von Ende August bis Mitte September wurden die Jugendlichen unserer Pfarrei gefirmt. Wegen der Corona-Regeln wurde im kleinen Kreis und auf Abstand gefeiert.
Eigentlich war für den 28. Juni ein großer festlicher Gottesdienst geplant. Doch die Corona-Pandemie hat auch die Firmfeierlichkeiten und die Vorbereitung stark beeinflusst. Schon die Firmtreffen im März wurden gestrichen, ebenso die Pilgerwanderung im Mai und die karitativen Projekte, bei denen die Firmanden unter anderem Alteneinrichtungen besuchen und dort helfen wollten.
Corona-Auswirkungen auf die Firmvorbereitung
Das Vorbereitungsteam traf sich in Videokonferenzen und organisierte recht zügig Corona-konforme Treffen an der frischen Luft. Die Gruppen wurden aufgeteilt und Termine zeitversetzt ausgemacht, damit sich die Firmanden nicht mehr in großer Runde treffen. Auch die Firmtreffen wurden digital. Mit Handy und QR-Codes konnten bei einer Erkundung der Josefskirche besinnliche und informative Texte geladen werden. "Alles in allem erhielten die Firmanden von uns eine maßgeschneiderte Vorbereitung, die gemäß den Dienstanweisungen den Richtlinien zur Corona-Zeit entsprach und das möglich machte, was möglich war", sagt Pastoralreferentin Andrea Rockermeier.

Nun haben die 46 jungen Leute aufgeteilt auf fünf Gottesdienste jeweils das Sakrament der Firmung erhalten. Ende Oktober wird es noch drei weitere Einzelfirmungen von Jugendlichen geben, die aus verschiedenen Gründen nicht dabeisein konnten. Pfarrer Markus Schmidt hat die Erlaubnis des Bistums bekommen, selbst zu firmen. Es war wichtig, den Familien die Gewissheit zu geben, dass die jungen Leute zeitnah nach ihrer gemeinsamen Vorbereitung gefirmt werden. Es war auch sinnvoll, dies zu tun, bevor im Herbst der neue Kurs für 2021 beginnt.
Schwerpunkt-Thema: Die sieben Gaben
In der Vorbereitung haben sich die Firmanden besonders mit den sieben Gaben beschäftigt. Bei jedem Treffen befassten sie sich mit einer der Gaben aus dem Jesaja-Bibeltext: Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Gottesfurcht (Die Frömmigkeit wurde in der Tradition später hinzugefügt). "Letztlich geht es darum, dass die Jugendlichen anhand dieser Gaben über ihre konkrete Lebenssituation reflektieren und diese Gaben sinnvoll in ihrer Lebensgestaltung einsetzen", sagt Pastoralreferentin Andrea Rockermeier.
Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht. Der Geist des Herrn ruht auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn. Und er hat sein Wohlgefallen an der Furcht des Herrn.
Jesaja 11
Zu den Gaben 'Rat' und 'Einsicht' haben sich die Firmanden im Kirchenraum mit sich beschäftigt: "Wo stehe ich in der Kirche?" Neben dieser Frage sollten die Jugendlichen auch überlegen, wofür bestimmte Gegenstände des Kirchenraums stehen können. Die Firmanden haben etwas über einige Glaubenszeugen erfahren und wurden so zum Nachdenken angeregt. Schlussendlich hat die Vorbereitung auch geholfen, die Entscheidung für oder gegen die Firmung konkret zu formulieren.
Ein großer Dank
Allen gilt ein großer Dank, sich in dieser außergewöhnlichen Zeit so kreativ und flexibel zu zeigen.
Dank in erster Linie an die Neugefirmten und auch an ihre Angehörigen, dass sie sich offen gezeigt haben, die Planänderungen mit den neuen Terminen inklusive unvermeidlicher und notwendiger Regelungen und Beschränkungen mitzutragen.
Dank an den Pfarrer für sein großzügiges Angebot, alle zusätzlichen Termine und den Aufwand, den die gruppenweise Vorbereitung und Firmung mit sich brachte, irgendwie in seinen ohnehin engen Zeitplan zu integrieren.
Dank an das Sekretariat, das viele Fragen beantwortet und geklärt hat, und weiterhin mit unzähligen (Anwesenheits- und sonstigen) Listen hantieren muss. Dank an die Küster, die Ordner, ehrenamtlichen Fotografen und zahlreichen weiteren Helfer und Beteiligten für ihre wertvolle Hilfe und Zeit.
Dank an die Chorleiter Notker Bohner am Kirchort Sankt Josef und an Karin Mayle-Polívka am Kirchort Maria Rosenkranz, die mit ihrer notgedrungen kleinen Auswahl an Chormitgliedern mit wunderschönem Gesang nach notgedrungen wenigen Proben die Gottesdienste bereichert haben, als keiner sonst singen durfte.
Besonderer Dank gilt den KatechetInnen Julia Koenen, Petra und David Schulke und Nina Skorsetz, ein Team, das sich seit über 7 Jahren sehr in der Firmvorbereitung der Pfarrei St. Josef engagiert. "Es ist toll, mit diesem bewährten Team zusammenzuarbeiten, und alle haben sehr von ihrer Erfahrung profitiert", sagen Pfarrer Schmidt und Andrea Rockermeier, die in der Runde zur Vorbereitung für die Firmung 2020 neu zu dem Team gestoßen sind.
Wünsche an die Neugefirmten
Die Pfarrei wünscht Euch, den Neugefirmten, für die Zukunft gute Erfahrungen und dass Ihr Menschen findet, mit und an denen Ihr im Glauben wachsen könnt. Viele in der Pfarrei, besonders auch unser Firmvorbereitungsteam, möchten mit Euch solche Erfahrungen teilen. Ihr seid herzlich eingeladen, das, was Euch der Heilige Geist mitgibt oder durch jemand anders mitgeben will, hier in unserer Pfarrei St. Josef mit anderen zusammen einzusetzen, auszuprobieren, anderen zu zeigen, neu zu entdecken oder zu lernen - und dabei eine Menge Spaß zu haben. Herzlich willkommen!