Große Freude im Bistum Limburg: Der Apostolische Administrator im Bistum Limburg, Weihbischof Manfred Grothe, hat am Samstag, 25. April 2016, drei Männer durch Handauflegung und Gebet zu Ständigen Diakonen geweiht.
Herbert Bruns aus der Pfarrei St. Anna Herschbach, Jürgen Dittmar aus der Pfarrei St. Josef Frankfurt und Tobias Postler aus der Pfarrei St. Anna Braunfels werden in ihren Gemeinde wirken - zugleich aber ihren Zivilberuf weiter ausüben.
Zu allen gesandt, ausnahmslos?
In seiner Predigt rief Weihbischof Manfred Grothe die neuen Diakone auf, sich vom Herrn rufen zu lassen, sich ihm ganz anzuvertrauen und in der Liebe zu Christus zu wachsen: "Wie die Jünger damals, so ruft der Herr heute sie, um sie verbindlich in den Dienst seiner Kirche zu nehmen." Christus schaue dabei nicht auf persönliche Verfehlungen oder Schwächen. "Entscheidend ist, dass sie jetzt hier sind und sich von ihm ansprechen und rufen lassen wollen", sagte Grothe.
Grothe predigt über die Liebe
Wie einst dem Jünger Simon Petrus stelle er auch den neuen Diakonen die Frage "Liebst du mich?". "Diese Frage steht im Zentrum einer Berufung und jeder Berufene muss für sich diese Frage aufrichtig beantworten", mahnte Grothe. Die Frage "Liebst du mich?" könne in Verlegenheit bringen, wenn man spürt, dass noch etwas an dieser Liebe fehlt und man sich nicht ganz Christus überlassen hat. Von dieser eigenen Begrenztheit aber dürften sich die neuen Diakone nicht entmutigen lassen. Petrus weist einen Weg. Mit seiner Antwort "Herr, du weißt alles. Du weißt auch, dass ich dich liebe" habe sich der Jünger aus tiefster Überzeugung in die Hände des Herrn gegeben und sich ihm geöffnet. Grothe ist überzeugt: Christus kennt die persönliche Geschichte jedes einzelnen. Er kennt alles Wollen, alle Absichten, alle Zweifel, Fehler und Ängste. "Weil du das alles weißt, weißt du auch, dass und wie ich dich liebe", sagte Grothe.
Grothe forderte die neuen Diakone auf, in der Liebe zu Gott zu wachsen und die lebendige Beziehung zu Christus zum Maßstab für das eigene Handeln am Nächsten zu machen. "Der Jünger Jesu weiß sich - wie sein Herr - zu allen gesandt, ausnahmslos", sagte Grothe. Die Männer müssten sich deshalb immer wieder kritisch fragen, wo sie hinter den Ansprüchen zurückbleiben. "Gebe ich mir Mühe, auch den zu lieben, zu respektieren, der mir unbequem ist oder meide ich ihn? Bin ich für den Anderen wirklich offen oder suche ich bei ihm oder in der Zuwendung zu ihm doch im Letzten wieder nur mich?", fragte Grothe.
Diakone erhalen Stola zur Weihe
Nach der Predigt legte der Administrator den Kandidaten die Hände auf und weihte sie zu Diakonen. Die Männer erhielten außerdem als Zeichen für ihren Dienst in der Kirche eine Stola und ein liturgisches Gewand, die sogenannte Dalmatik. Außerdem wurde ihnen das Evangeliar überreicht. Als geweihte Diakone wird es in den Gemeinden Teil ihrer Aufgabe sein, die Frohe Botschaft zu verkünden und zu bezeugen. Dass den Männern dies besonders wichtig ist, macht auch ihr Weihespruch, der fester Bestandteil der Weiheliturgie ist, deutlich: "Empfange das Evangelium Christi: zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was Du liest, ergreife im Glauben; was Du glaubst, das verkünde, und was Du verkündest, erfülle im Leben." (Presseversand Bistum Limburg)