25 Jahre - und kein bisschen leise
Von Sabine Börchers
„Wir sind eine eingeschworene Gemeinschaft“, sagen Britta Schmand und Nadine Monteforte. Sie sind nur zwei von insgesamt 45 Sängerinnen und Sänger der Jungen Kantorei St. Josef. Und das bereits seit 25 Jahren. In diesem Jahr feiert der Chor aus Bornheim halbrunden Geburtstag.
Mit den beiden sind noch einige weitere Mitglieder von Anfang an dabei. Und eigentlich sogar ein bisschen länger. Denn vor der Gründung der Jungen Kantorei gab es in St. Josef bereits den Chorknaben und Mädchenchor St. Josef. Auch dort war Britta Schmand bereits Gründungsmitglied, Nadine Monteforte kam ein Jahr später hinzu. Als der neue Kantor Notker Bohner den Chor 1998 übernahm, gab er ihm nach einiger Zeit einen neuen Namen. Und nicht nur das. „Ich wollte ihn zukunftsfähig aufstellen und junge Erwachsene ansprechen“, erinnert sich Bohner. Neue Sängerinnen und Sänger fanden sich schnell, nachdem er eine Anzeige im Journal Frankfurt geschaltet und Werbung für sein erstes Projekt, eine lateinamerikanische Messe, gemacht hatte.
Anfangs sogar Gospel, Jazz und Popklänge
Sein Ziel war es, sich mit dem Chor nach spätestens fünf Jahren große Chor- und Orchesterwerke zu erschließen. „Das haben wir mit dem Messias von Händel schon 2003 umgesetzt.“ Bachs Weihnachtsoratorium folgte. Dazwischen gab der Chor anfangs auch gerne sommerliche Open-Air-Konzerte im Kirchhof mit Jazz-, Gospel- und Popklängen. „Das war immer eine besondere Stimmung“, erinnert sich Britta Schmand. Auf Dauer sei beides aber nur schwer durchzuhalten gewesen, berichtet Notker Bohner. Heute setzt der Chor vor allem auf Klassik, singt aber auch moderne Stücke von Arvo Pärt, John Rutter und Karl Jenkins.
25 JAHRE JUNGE KANTOREI
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Jeden Dienstag proben die Sängerinnen und Sänger miteinander. Sie gestalten zudem die Hochfeste der Pfarrei und Veranstaltungen wie den Evensong, Taizé-Gebete und das Adventssingen. Fröhliche Abende am jährlichen Probenwochenende und Ausflüge wie kürzlich nach Leipzig dürfen nicht fehlen, um den Zusammenhalt zu stärken. „Es sind in den Jahren viele Freundschaften entstanden“, erzählt Nadine Monteforte. Sogar Paare hätten sich gefunden. Selbst Notker Bohner lernte seine Frau Claudia bei der Jungen Kantorei St. Josef kennen. „Sie hat damals beim Messias das erste Mal mitgesungen.“
Chormitglieder aus der ganzen Stadt
Gefeiert wird das Jubiläum des Chores gleich mehrfach. Am 5. Mai um 18 Uhr erklingt der „Lobgesang“, eine Sinfoniekantate für Chor und Orchester von Felix Mendelssohn-Bartholdy, in der Josefskirche. (INFO: Der Kartenvorverkauf läuft bereits) Im Sommer wird ein Chorfest gefeiert, zu dem auch die Ehemaligen eingeladen sind. Zum Gemeindefest im September gestaltet der Chor außerdem den Festgottesdienst.
Die Mitglieder des Chores stammen heute aus der gesamten Stadt und darüber hinaus. Immer wieder kommen neue hinzu, andere ziehen weg. Das erfordert Flexibilität und Offenheit im Umgang miteinander, hält aber die Chorgemeinschaft jung.