Mit „Kirche und Kunst“ in der Kreuzkirche in Frankfurt am Main-Preungesheim
Der Ausflug von „Kirche und Kunst“ am 28. Mai hätte gut unter dem Motto „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nahe?“ stehen können. Denn die Kunstliebhaber aus dem Frankfurter Osten zog es in den Nachbarstadtteil, nach Preungesheim. Frau Anneliese Gad vom Kirchenvorstand der Kreuzgemeinde führte die Gruppe eindrucksvoll durch ihre Kirche.
Mit der Preungesheimer Kreuzkirche erwartete die Gruppe von „Kirche und Kunst“ ein Gotteshaus, das im Laufe seiner Geschichte mehrmals seine Gestalt wechselte. Es ist von mehreren Vorgängerbauten auszugehen. Heute zeigt sich die Kreuzkirche im barocken Gewand. Ihre Ursprünge weisen jedoch ins frühe Mittelalter zurück. Bei der Kreuzkirche handelt sich um eines der ältesten Sakralgebäude der gesamten Region. Die erste Bauphase geht auf die Merowingerzeit zurück. Dass die Kreuzkirche etwas Besonderes ist, zeigt sich auch darin, dass sie in die Liste der Kulturgüter nach der Haager Konvention aufgenommen wurde.
Bei Renovierungsarbeiten im Jahre 1997 bzw. bei archäologischen Grabungen in den Jahren 1998 bis 2002 kamen nicht geahnte Überraschungen zu Vorschein. So fand man zwei gegen Ende des 13. Jahrhunderts entstandene Wandbilder. Eines der Bilder zeigt einen Ritterheilgen – vermutlich den Heiligen Georg – das andere Bild eine Madonna mit Kind. Beide Bilder sind im Übergang des spätromanischen Stils zum frühgotischen Stil geschaffen worden. Im Zusammenhang mit den Arbeiten wurde auch ein gotisches Dreibahnfenster entdeckt. Neben weiteren mittelalterlichen Gemälderesten sind die im Stil der Renaissance ausgeführte Kanzel und im Altarbereich zwei Buntglasfenster der Künstlerin Lina von Schauroth hervorzuheben. Den Abschluss dieser besonderen Kirchenführung bildete ein Besuch des im alten Pfarrhaus untergebrachten kleinen Museums, das neben sakralen Exponaten auch Gegenstände aus der Preungesheimer Ortsgeschichte zeigt. Für die Leute von „Kirche und Kunst“ war es ein gelungener Samstagnachmittag, der in einer nahegelegenen Pizzeria seinen geselligen Abschluss fand.
Hans-Peter Brack

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